Sonderpressemeldung der Staatsanwaltschaft Siegen und der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein vom 23.05.2017: Brandserie im Siegener Stadtgebiet: Tatverdächtige festgenommen und geständig
Donzenbachstr. - 23.05.2017
Die aufsehenerregende Brandserie, die sowohl die Siegener
Bevölkerung als auch die Staatsanwaltschaft Siegen und die
Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein seit dem 15. Mai 2017 fast
täglich bzw. jede Nacht in Atem hielt, ist aufgeklärt.
Die beiden am frühen Montagmorgen (22.05.2017) von Beamten des
zivil operierenden Siegener Einsatztrupps und Beamten der
Polizeiwache im Zusammenhang mit den beiden Bränden eines
Gartenhauses im Hüttengrabenweg und eines PKW-Anhängers im Bleichweg
vorläufig festgenommen Personen haben am Montagabend im Verlauf ihrer
Vernehmung bei der Kriminalpolizei ein umfassendes Geständnis
abgelegt.
Bei den beiden Festgenommenen handelt es sich um einen 14-jährigen
Jugendlichen aus Siegen und einen 18-jährigen Siegener.
Das Duo ist geständig, insgesamt zwölf (12) Brände im Bereich der
Siegener Innenstadt gelegt zu haben.
Bei diesen Brandstiftungen war erheblicher Sachschaden im
sechsstelligen Euro-Bereich (über 200.000 Euro) entstanden. Personen
waren durch die Brandlegungen - zum Teil nur durch glückliche
Umstände - nicht zu Schaden gekommen.
Die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein und die
Staatsanwaltschaft Siegen hatten bereits nach den ersten
Brandstiftungen äußerst umfangreiche und personalintensive Maßnahmen
ergriffen, um die Brandserie schnellstmöglich zu beenden und den bzw.
die Tatverdächtigen erfolgreich festnehmen zu können.
Dazu war bei der Kreispolizeibehörde eigens unter Führung des
erfahrenen Brandspezialisten des Siegener Kriminalkommissariats 1,
Kriminalhauptkommissar Udo Schrage, eine Ermittlungskommission mit
mehreren Beamten eingesetzt worden, die quasi Tag und Nacht an der
Aufklärung der zu Grunde liegenden Straftaten arbeitete.
Zudem waren auch umfangreiche Kräfte des Siegener Einsatztrupps
und Beamte und Beamtinnen aller Polizeiwachen der Kreispolizeibehörde
in den Einsatz eingebunden.
Im Rahmen der kriminalpolizeilichen Ermittlungen wurde zudem zur
Verifizierung bestimmter Angaben der beiden festgenommenen
Tatverdächtigen ein Personenspürhund der Landeshundestaffel der
Polizei - ein so genannter Mantrailer - eingesetzt, dessen
Suchergebnis die Angaben des Duos dann auch erfolgreich bestätigte.
Zu dem Gesamteinsatz sagt der Leitende Polizeidirektor Wilfried
Bergmann, seines Zeichens Abteilungsleiter der Polizei: " Wir haben
diese Brandstiftungen von Anfang an sehr, sehr ernst genommen. Und
wir haben alle Register gezogen, die uns als Polizei zur Verfügung
stehen. Und dabei waren alle unsere Einsatzkräfte von dem absoluten
Willen geprägt, den bzw. die Tatverdächtigen beweiskräftig und so
schnell wie möglich aus dem Verkehr zu ziehen und so der Siegener
Bevölkerung wieder das verdiente Gefühl von Sicherheit zurück zu
geben."
Und Kriminaldirektorin Claudia Greve, die Kripochefin ergänzt:
"Die Brandstiftungen ließen aus unserer Sicht einen qualitativen
Anstieg im Vorgehen des bzw. der Tatverdächtigen erkennen. Befanden
sich die ersten Tatorte noch an von der Fahrbahn bzw. dem Gehweg
nicht einsehbaren Örtlichkeiten, wurden in der Brandnacht zum
17.05.2017 direkt an einem Gehweg gelegene Tatobjekte ausgewählt.
Auch die Auswahl der Brandobjekte zeigte aus Sicht der Brandermittler
eine deutliche Steigerung im Gefährdungspotential auf. So wurde bei
der Brandlegung am 17.05.2017 in der
Donzenbachstraße gezielt ein
Wohnraum angegangen. Dieses Delikt wurde auch seitens der
Staatsanwaltschaft Siegen als versuchte schwere Brandstiftung
gewertet. Insgesamt hatten wir es aufgrund der Steigerung im Vorgehen
der Tatverdächtigen in Verbindung mit der dichten Bebauung der
Siegener Altstadt und der damit einhergehenden hohen Brandlast bzw.
Brandgefahr mit einem sehr erheblichen Gefährdungspotential zu tun.
Wir sind nun wirklich alle sehr froh und beruhigt, dass wir diese
Gefahr durch die Festnahme der beiden Tatverdächtigen gebannt haben."
Die beiden Festgenommenen verfügen bereits über umfangreiche
polizeiliche Erkenntnisse.
Beide sind außerdem dringend verdächtig, neben den in Rede
stehenden Brandstiftungen auch noch eine Vielzahl anderer Straftaten
begangen zu haben.
Die weiteren intensiven Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und
Polizei dauern noch an.
Am heutigen Dienstag werden die beiden Festgenommenen auf Antrag
der Staatsanwaltschaft Siegen dem Haftrichter beim Amtsgericht Siegen
vorgeführt.
Hier noch einmal eine Übersicht bzw. zeitliche Chronologie der von
den beiden Tatverdächtigen eingeräumten Bandstiftungen im Bereich der
Siegener Innenstadt:
15.05.2017, 03.02 Uhr, Kohlbettstraße:
Dort wird ein abgestelltes Krad in Brand gesetzt. Der Brand griff
auf die Fassade eines in der Nähe befindlichen Wohnhauses über.
15.05.2017, gegen 03.00 Uhr, Unterhainweg:
Zwischen zwei Wohnhäusern gelagertes Baumaterial wird in Brand
gesetzt.
15.05.2017, gegen 03.07 Uhr, Hainstraße:
Eine mit Brandlast befüllte Schubkarre, welche unter einem
Unterstand stand, wurde gezielt in Brand gesetzt.
15.05.2017, 03.00 Uhr, Hainer Hütte:
Eine Gartenhütte wurde in Brand gesetzt und brannte vollständig
ab.
16.05.2017, 04.15 Uhr, Kampenstraße:
Nach gewaltsamen Einstieg in einen Firmenkomplex wurden im
Gebäudeinneren Pappkartonagen in Brand gesetzt. Sachschaden:
geschätzt 50 000 Euro.
17.05.2017, 01.30 Uhr, Untere Metzgerstraße:
Ein in enger räumlicher Nähe zu einem Wohnhaus geparktes Fahrzeug
wurde in Brand gesetzt. Der Brand griff auf ein weiteres Fahrzeug
über. Die Fassade zweier angrenzender Wohnhäuser wurde durch den
Brand beschädigt. Betroffene Bewohner mussten noch in der Brandnacht
durch das Ordnungsamt der Stadt Siegen anderweitig untergebracht
werden, da die beiden Häuser zum Teil nicht mehr bewohnbar waren.
17.05.2017, gegen 01.30 Uhr, Donzenbachstraße:
Durch ein gekipptes Fenster einer Erdgeschosswohnung wurde eine im
Raum befindliche Gardine angezündet. Eine in diesem Wohnraum
schlafende Person bemerkte das Brandgeschehen frühzeitig und konnte
den Brand löschen.
18.05.2017, gegen 04.20 Uhr, "Am Schleifmühlchen":
Bei einem dortigen Reihenhaus wurde Papierabfall entzündet, der
neben den Mülltonnen vor dem Hauseingang stand. Hierdurch wurde die
Hausfassade in Mitleidenschaft gezogen. Der Brand wurde frühzeitig
durch die Hausbewohner bemerkt und selbstständig gelöscht, so dass es
bei diesem Brand bei einem Sachschaden von rund 5000 Euro blieb.
Kurz danach - zwischen 04.30 und 05.10 Uhr - wurde auf einem
überdachten Lagerplatz einer Antikwerkstatt "Am Lohgraben" versucht,
mehrere dort gelagerte Möbelstücke in Brand zu setzen. Aber auch
dieses Feuer wurde von Einsatzkräften der Polizei frühzeitig
entdeckt, so dass auch hier lediglich ein geringer Sachschaden
entstand.
22.05.2017, gegen 02.25 Uhr Hüttengrabenweg, Bleichweg: Hier
wurden gegen 02.25 Uhr ein Gartenhaus im Hüttengrabenweg und ein
Anhänger im Bleichweg in Brand gesetzt. Auch bei diesen beiden
Brandorten ist von Sachschäden in Höhe von insgesamt über 10 000 Euro
auszugehen. Im Rahmen der polizeilichen Einsatzmaßnahmen konnten die
beiden Tatverdächtigen hier in Tatortnähe vorläufig festgenommen
werden.
Rückfragen bitte an:
Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein
Georg Baum
Telefon: 0271 7099 1222
E-Mail: pressestelle.siegen-wittgenstein@polizei.nrw.de
http://www.polizei.nrw.de/siegen-wittgenstein
Original-Content von: Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein, übermittelt durch news aktuell
02.02.2018 - Donzenbachstr.
Ein der Polizei bereits bestens bekannter
30-jähriger Mann attackierte am Donnerstagabend gegen 20 Uhr zunächst
in der Siegener Donzenbachstraße einen dort wohnhaften 33-jährigen
Mann mit einem Faus...